Personalsuche in den VAE

Die Personalsuche in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) stellt Unternehmen vor besondere Herausforderungen und bietet zugleich einzigartige Chancen. Angesichts der dynamischen Wirtschaft und der vielfältigen Branchenlandschaft, von Technologie und Finanzdienstleistungen bis hin zu Bauwesen und Tourismus, müssen Arbeitgeber eine strategische Herangehensweise an die Rekrutierung von Talenten entwickeln.

Die VAE sind bekannt für ihre multikulturelle Arbeitsumgebung und ziehen Fachkräfte aus der ganzen Welt an, wodurch sich der Rekrutierungsprozess zwar relativ komplex gestaltet, aber auch viele Möglichkeiten bietet. Dabei spielen rechtliche Rahmenbedingungen, kulturelle Aspekte und die Notwendigkeit, sowohl lokale als auch internationale Talente zu integrieren, eine zentrale Rolle. Eine erfolgreiche Personalsuche in den VAE erfordert daher eine gründliche Planung, interkulturelle Kompetenz und ein tiefes Verständnis des lokalen Arbeitsmarktes.

Das Steuersystem der VAE

In den VAE gibt es keine persönliche Einkommenssteuer, was bedeutet, dass man sich nicht für Einkommens- oder Lohnsteuerzwecke registrieren lassen muss. Die Kriterien für die steuerliche Ansässigkeit wurden nach der Einführung des Gesetzes zur Körperschaftssteuer im März 2023 festgelegt. Dabei haben Definitionen in internationalen Steuerabkommen Vorrang vor den inländischen Vorschriften, was die Steuerregelungen in den VAE stark beeinflusst.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die aus den Mitgliedstaaten des Golfkooperationsrates (GCC) stammen, müssen auf der Grundlage ihres Gehalts Beiträge an die Allgemeine Renten- und Sozialversicherungsbehörde entrichten. Für Arbeitgeber im öffentlichen Dienst beträgt der Beitragssatz 15%, während Arbeitgeber in der Privatwirtschaft 12,5% (15% in Abu Dhabi) und Arbeitnehmer 5% beitragen müssen. Expats und ihre Arbeitgeber sind von der Pflicht zur Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen befreit, was eine Besonderheit des sozialen Sicherungssystems in den VAE darstellt.

Das Arbeitsrecht in den VAE regelt die allgemeinen Beschäftigungsbedingungen, wie etwa Arbeitszeiten, Urlaub, Kündigungsrechte und medizinische Leistungen. Dabei hat es Vorrang vor Arbeitsverträgen, da es jegliche Vertragsbestimmungen, die für den Arbeitnehmer weniger von Vorteil sind, außer Kraft setzt. Allerdings muss man dabei beachten, dass bestimmte Freizonen wie das Dubai International Financial Center (DIFC) und das Abu Dhabi Global Market (ADGM) über ihre eigenen Arbeitsgesetze verfügen.

Visa-Anforderungen

Arbeitgeber sind verpflichtet, sicherzustellen, dass ihre Mitarbeiter ein Arbeitsvisum, eine Aufenthaltsgenehmigung und eine Emirates ID besitzen. Diese Dokumente sind essenziell für die legale Beschäftigung und den Aufenthalt in den VAE. Darüber hinaus können Arbeitnehmer ihre Familien für einen Aufenthalt in den VAE sponsern, was ihnen ermöglicht, gemeinsam dort zu leben. Für bestimmte Unternehmen besteht die Möglichkeit, ein dreimonatiges Missionsvisum für Mitarbeiter oder Besucher aus dem Ausland zu erhalten, was die Flexibilität bei kurzfristigen Projekten und geschäftlichen Anforderungen erhöht

Die Begründung eines langfristigen Wohnsitzes in den VAE ist für Expats, die bestimmte Kriterien erfüllen, eine attraktive Option. Diese können ein Visum für einen Aufenthalt von fünf oder zehn Jahren beantragen, das für verschiedene Kategorien wie Freiberufler, Investoren, Unternehmer und Studenten gilt. Bei der Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist der Arbeitgeber verpflichtet, das Visum und die Aufenthaltserlaubnis des Arbeitnehmers aufzuheben. Dieses Kündigungsverfahren ist notwendig, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Verpflichtungen erfüllt sind und der Aufenthalt des Arbeitnehmers in den VAE ordnungsgemäß beendet wird.

Das virtuelle Arbeitsprogramm der VAE bietet qualifizierten ausländischen Fachkräften, Unternehmern und Firmeninhabern die Möglichkeit, bis zu einem Jahr lang von Dubai aus zu arbeiten. Dieses Programm ermöglicht es den Teilnehmern, ihre Familien mitzubringen und alle Dienstleistungen in Dubai in Anspruch zu nehmen. Die Teilnahmevoraussetzungen umfassen den Nachweis eines Arbeitsverhältnisses oder eines Unternehmensbesitzes, ein Mindestgehalt von 5.000 USD pro Monat sowie die Vorlage der letzten drei Gehaltsabrechnungen oder Kontoauszüge des Unternehmens. Darüber hinaus müssen die Teilnehmer persönliche Einkommensteuerinformationen bereitstellen.

Emiratisierung

Mittels einer Regierungskampagne möchten die Emirate den Anteil der Einheimischen an der Erwerbsbevölkerung, insbesondere im privaten Sektor, bis 2026 um 10 % zu erhöhen. Dies gilt derzeit jedoch nur für Unternehmen auf dem Festland, weswegen Unternehmen in Freizonen bisher von diesem Unterfangen verschont bleiben.

Zum Erreichen ihres Ziels der „Emiratisierung“ hat die Exekutive des Landes einige Unterstützungsmechanismen eingeführt, darunter eine spezielle „Emiratisierungs“-Abteilung, Quoten und Anreize zur Förderung der Emiratisierung.

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